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Was ist eine Triple Osteotomie?

Die Triple Osteotomie ist ein chirurgisches Verfahren zur Behandlung von Hüftdysplasien bei Jugendlichen und Erwachsenen. Dabei wird das Becken an drei Stellen durchtrennt, um die Gelenkpfanne neu auszurichten und die Belastungsverteilung im Hüftgelenk zu verbessern. Dies trägt dazu bei, Schmerzen zu reduzieren und eine frühzeitige Arthrose zu verhindern.

Indikationen: Wann ist eine Triple Osteotomie notwendig?

Die Triple Osteotomie wird vor allem bei Hüftdysplasie eingesetzt, einer Fehlstellung, bei der die Hüftpfanne den Hüftkopf nicht ausreichend überdacht. Typische Indikationen sind:

  • Symptomatische Hüftdysplasie mit chronischen Schmerzen
  • Instabilität des Hüftgelenks
  • Frühstadium einer Coxarthrose
  • Fehlstellungen nach kindlichen Hüfterkrankungen wie Morbus Perthes
  • Posttraumatische Hüftgelenksschäden

Diagnostik: Wichtige Untersuchungen vor der Operation

Vor einer Triple Osteotomie sind verschiedene diagnostische Verfahren erforderlich, um den Zustand des Hüftgelenks genau zu analysieren:

  • Klinische Untersuchung zur Beurteilung von Schmerzen, Beweglichkeit und Gelenkstabilität
  • Röntgenaufnahmen zur Darstellung der Hüftpfannenstellung und eventueller Fehlstellungen
  • Magnetresonanztomographie (MRT) zur Beurteilung des Knorpels und der Weichteilstrukturen
  • Computertomographie (CT) bei komplexeren Fehlstellungen zur präzisen Operationsplanung

Operationsverfahren der Triple Osteotomie

Die Triple Osteotomie umfasst drei knochendurchtrennende Schnitte (Osteotomien), um die Gelenkpfanne neu auszurichten:

  1. Schambeinosteotomie: Durchtrennung des Schambeins, um die Hüftpfanne mobil zu machen.
  2. Sitzbeinosteotomie: Durchtrennung des Sitzbeins zur weiteren Mobilisierung.
  3. Darmbeinosteotomie: Durchtrennung des Darmbeins, um die korrekte Neupositionierung der Hüftpfanne zu ermöglichen.

Nach der Durchtrennung wird die Hüftpfanne in eine optimale Position gebracht und mit Schrauben oder Platten fixiert. Dies verbessert die Überdachung des Hüftkopfes und reduziert die Belastung auf den Knorpel.

Nachbehandlung: Die entscheidende Rolle der Physiotherapie

Die Physiotherapie spielt eine zentrale Rolle in der Vorbereitung und Rehabilitation nach einer Triple Osteotomie.

Physiotherapie vor der Operation

Vor der Operation ist es wichtig, die Muskulatur um das Hüftgelenk zu kräftigen und die Beweglichkeit zu optimieren:

  • Gezielte Kräftigungsübungen für die Hüft- und Beinmuskulatur
  • Mobilisationstechniken zur Verbesserung der Beweglichkeit
  • Gangschulung zur Entlastung der betroffenen Seite

Physiotherapie nach der Operation

Die postoperative Physiotherapie ist essenziell für eine erfolgreiche Rehabilitation. Die wichtigsten Maßnahmen sind:

  • Frühe Mobilisation: Erste Bewegungen mit Unterarmgehstützen meist ab dem ersten postoperativen Tag
  • Teilbelastung des operierten Beins über mehrere Wochen, je nach ärztlicher Vorgabe
  • Beweglichkeitstraining zur Vermeidung von Steifheit
  • Muskelaufbau durch gezielte Übungen für Hüft- und Beinmuskulatur
  • Hydrotherapie zur gelenkschonenden Rehabilitation

Nach etwa 3 bis 6 Monaten ist in den meisten Fällen eine schrittweise Rückkehr zu Alltags- und Sportaktivitäten möglich.

Fazit

Die Triple Osteotomie ist eine bewährte Methode zur Behandlung von Hüftdysplasien und Fehlstellungen. Eine präzise Diagnostik und sorgfältige physiotherapeutische Vor- und Nachbehandlung sind entscheidend für den Behandlungserfolg. Durch gezielte Maßnahmen kann die Funktion des Hüftgelenks langfristig verbessert und einer frühen Arthrose entgegengewirkt werden. Bei uns im Kraftort Therapiezentrum erstellen unsere qualifizierten Physiotherapeuten einen individuellen Behandlungsplan für Ihre Beschwerden.

Ihr Kraftort Team

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