Das Hüftimpingement, auch als femoroacetabuläres Impingement (FAI) bezeichnet, ist eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung im Hüftgelenk, die durch strukturelle Veränderungen am Oberschenkelknochen oder der Hüftpfanne entsteht. In diesem Beitrag erfahren Sie alles über die Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlungsmethoden und die entscheidende Rolle der Physiotherapie bei der Rehabilitation.
Wie entsteht ein Hüftimpingement?
Das Hüftimpingement entsteht, wenn es durch knöcherne Veränderungen zu einem abnormalen Kontakt zwischen Oberschenkelhals und Hüftpfanne kommt. Diese Reibung kann zu Schmerzen, Entzündungen und langfristig zu einer Arthrose führen.
Typen des Hüftimpingements
- Cam-Impingement: Verdickungen am Oberschenkelhals führen zu einer unregelmäßigen Bewegung im Gelenk.
- Pincer-Impingement: Übermäßige Überdachung der Hüftpfanne verursacht Einklemmen.
- Gemischtes Impingement: Kombination aus beiden Typen.
Symptome
- Leistenschmerzen, die bei Bewegung schlimmer werden.
- Eingeschränkte Beweglichkeit, insbesondere beim Beugen oder Rotieren der Hüfte.
- Knack- oder Reibgeräusche im Gelenk.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt über:
- Klinische Untersuchung: Tests wie der FADIR-Test (Flexion, Adduktion, Innenrotation) helfen, die Schmerzquelle zu lokalisieren.
- Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen und MRT-Scans zeigen knöcherne Veränderungen und eventuelle Schäden am Knorpel oder Labrum.
Behandlungsmethoden
Die Therapie richtet sich nach der Schwere der Symptome und der zugrunde liegenden Ursache. Es gibt konservative und operative Behandlungsmöglichkeiten.
Konservative Behandlung
- Medikamentöse Therapie: Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente.
- Physiotherapie: Gezielte Übungen zur Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit und Stärkung der Muskulatur.
- Veränderung der Aktivitäten: Vermeidung belastender Bewegungen, die die Symptome verschlimmern.
Operative Behandlung
Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine Operation notwendig sein, um die anatomischen Probleme zu beheben.
Operationstechniken
- Arthroskopische Behandlung: Minimalinvasive Entfernung von knöchernen Veränderungen oder Reparatur von Labrum-Schäden.
- Offene chirurgische Eingriffe: Bei schwerwiegenden Fällen kann ein offener Eingriff erforderlich sein, um die Hüftanatomie zu korrigieren.
Die Rolle der Physiotherapie
Die Physiotherapie ist ein zentraler Bestandteil der Behandlung und Rehabilitation beim Hüftimpingement. Sie hilft, die Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und die Muskulatur zu stärken.
Vorteile der Physiotherapie
- Schmerzlinderung: Manuelle Therapie und gezielte Dehnübungen reduzieren Muskelverspannungen und Schmerzen.
- Verbesserung der Beweglichkeit: Mobilisationsübungen stellen die Gelenkfunktion wieder her.
- Kraftaufbau: Stärkung der Hüft- und Rumpfmuskulatur zur Stabilisierung des Gelenks.
- Langfristige Prävention: Propriozeptive Übungen verbessern die Körperkontrolle und verhindern erneute Beschwerden.
Phasen der physiotherapeutischen Rehabilitation
- Akute Phase: Fokus auf Schmerzlinderung und Entlastung des Gelenks.
- Aufbauphase: Steigerung der Belastbarkeit durch funktionelle Übungen.
- Rückkehr zur vollen Funktion: Integration komplexer Bewegungsabläufe für Alltag und Sport.
Fazit
Das Hüftimpingement ist eine komplexe, aber gut behandelbare Erkrankung. Mit einer frühen Diagnose und einer individuell abgestimmten Kombination aus konservativen Maßnahmen, Physiotherapie und gegebenenfalls chirurgischen Eingriffen lassen sich die Beschwerden in den meisten Fällen erfolgreich lindern. Eine konsequente Rehabilitation ist entscheidend, um langfristige Erfolge zu sichern und eine optimale Funktion des Hüftgelenks wiederherzustellen. Bei uns im Kraftort Therapiezentrum erstellen unsere qualifizierten Physiotherapeuten einen individuellen Behandlungsplan für Ihre Beschwerden.
Ihr Kraftort Team
