You are currently viewing Wie werden Frakturen der Hand behandelt?

Wie werden Frakturen der Hand behandelt?

Frakturen der Handknochen sind eine der häufigsten Verletzungen der oberen Extremitäten. Sie können durch Traumata oder Stürze entstehen und beeinträchtigen oft die Funktion und Beweglichkeit der Hand. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie mehr über die verschiedenen Arten von Handknochenfrakturen, Behandlungsmethoden, Operationstechniken und die wichtige Rolle der Physiotherapie in der Rehabilitation.

Was sind Handknochenfrakturen?

Eine Fraktur der Handknochen bezeichnet den Bruch eines oder mehrerer Knochen in der Hand. Die Hand besteht aus 27 Knochen, die in drei Hauptgruppen unterteilt sind:

  • Handwurzelknochen (Carpalia): Acht kleine Knochen im Handgelenk.
  • Mittelhandknochen (Metacarpalia): Verbinden die Handwurzel mit den Fingern.
  • Fingerknochen (Phalangen): Drei pro Finger, zwei pro Daumen.

Arten von Handknochenfrakturen

  1. Kahnbeinfraktur: Eine der häufigsten Handwurzelbrüche, oft durch Stürze auf die ausgestreckte Hand verursacht.
  2. Mittelhandfrakturen: Brüche der Metakarpalknochen, wie die sogenannte Boxer’s Fracture (Bruch des 5. Mittelhandknochens).
  3. Fingerfrakturen: Häufig durch Quetschungen, direkte Schäge oder Verdrehungen.
  4. Barton-Fraktur: Eine Verletzung des Handgelenks mit Beteiligung der distalen Radiusplatte.

Symptome

  • Schmerzen und Schwellungen im betroffenen Bereich.
  • Sichtbare Deformität oder Fehlstellung.
  • Eingeschränkte Beweglichkeit der Finger oder des Handgelenks.
  • Blutergüsse oder Druckempfindlichkeit.

Ursachen

Handknochenfrakturen treten häufig durch folgende Mechanismen auf:

  • Direktes Trauma: Stürze, Schäge oder Quetschungen.
  • Drehbewegungen: Plötzliche, unkontrollierte Bewegungen.
  • Stressfrakturen: Wiederholte Belastung, z. B. bei bestimmten Sportarten oder beruflichen Tätigkeiten.

Diagnose

Eine schnelle und präzise Diagnose ist entscheidend, um die Heilung zu fördern und Komplikationen zu vermeiden. Die gängigsten Diagnosemethoden sind:

  • Klinische Untersuchung: Überprüfung von Schwellungen, Schmerzpunkten und Beweglichkeit.
  • Röntgen: Standardmethode zur Darstellung von Knochenbrüchen.
  • MRT oder CT: Zur Beurteilung von Weichteilverletzungen oder komplexen Frakturen.

Behandlungsmethoden

Die Behandlung hängt von der Art und Schwere der Fraktur ab. Sie reicht von konservativen Methoden bis zu chirurgischen Eingriffen.

Konservative Behandlung

  • Ruhigstellung: Verwendung von Schienen, Gips oder speziellen Orthesen.
  • Medikamentöse Therapie: Schmerzmittel und Entzündungshemmer zur Linderung der Beschwerden.
  • Teilbelastung: Reduzierung der Handbewegung, um die Heilung zu unterstützen.

Operative Behandlung

In schweren Fällen, insbesondere bei verschobenen oder instabilen Frakturen, ist ein chirurgischer Eingriff notwendig.

Operationstechniken

  1. Osteosynthese: Fixierung mit Platten, Schrauben oder Drähten, um die Knochenfragmente in Position zu halten.
  2. Fixateur externe: Stabilisierung von komplexen Frakturen mit einem externen Rahmen.
  3. Sehnen- oder Bandrekonstruktion: Bei begleitenden Weichteilverletzungen.
  4. Knochentransplantation: Bei ausgedehnten Knochenschädigungen oder verzögerter Heilung.

Die Rolle der Physiotherapie

Die Physiotherapie spielt eine zentrale Rolle in der Rehabilitation nach einer Handknochenfraktur. Sie hilft, die Beweglichkeit wiederherzustellen, Muskelschwäche zu verhindern und die normale Handfunktion zurückzugewinnen.

Vorteile der Physiotherapie

  1. Schmerzlinderung: Manuelle Therapie und physikalische Anwendungen wie Kälte- oder Elektrotherapie.
  2. Wiederherstellung der Beweglichkeit: Mobilisation der Gelenke und Dehnübungen.
  3. Kraftaufbau: Stärkung der Hand- und Unterarmmuskulatur.
  4. Feinmotoriktraining: Übungen zur Wiederherstellung der Geschicklichkeit und Koordination.
  5. Prävention: Propriozeptives Training zur Verbesserung der Handstabilität und Vermeidung von erneuten Verletzungen.

Phasen der physiotherapeutischen Rehabilitation

  1. Akute Phase: Schmerzmanagement und Schonung.
  2. Aufbauphase: Steigerung der Beweglichkeit und Kräftigung.
  3. Funktionsphase: Wiederherstellung der Alltags- und Arbeitsfähigkeit.

Fazit

Handknochenfrakturen erfordern eine individuelle und zielgerichtete Behandlung, um die normale Handfunktion wiederherzustellen. Während konservative und operative Methoden die Knochenheilung unterstützen, ist die Physiotherapie entscheidend für die langfristige Rehabilitation. Mit einem frühzeitigen und umfassenden Rehabilitationsprogramm können Betroffene ihre Handbeweglichkeit und Lebensqualität nachhaltig verbessern. Bei uns im Kraftort Therapiezentrum erstellen unsere qualifizierten Physiotherapeuten einen individuellen Behandlungsplan für Ihre Beschwerden.

Ihr Kraftort Team

Schreibe einen Kommentar